Bild-Ebenen

Eine Situation, wie man sie in einer Grossstadt wie hier in Berlin 2009 antreffen kann. Wir sehen sie hier als digital projizierte Foto und Bild 2 einer Powerpoint-Präsentation. Wäre die Sache nicht etwas makaber, könnte man getrost von einem Bild-Wort-Spiel sprechen. Worin besteht es?
Drei Bildebenen sind erkennbar:
Erstens ein Schnappschuss, der eine Strassensituation zeigt. Zweitens ist auf einer Werbefläche ist ein gedrucktes Bild zu sehen. Es zeigt, so kann man annehmen, eine Friedhofsituation mit einer damit verbundenen Werbebotschaft. Und dann gibt es drittens noch die Polaroidfoto als Bild im (auf dem) Bild: die junge punk-gestylte Frau.
Und jede Menge Bild-Bild und Bild-Text und Text-Text-Bezüge. Die Grabgestaltung (sofern‘s denn eine ist) verweist au die Punk-Frisur. Dass es sich um ein Grab handeln muss, schliessen wir wohl eben so sehr aus den Texten wie aus den Bildern. Der Schriftzug „Umzüge“ hat damit nicht zu tun; ersteht für sich bzw. für eine andere Botschaft. Es sei denn man sehe darin eine Anspielung auf den letzten Umzug.... Der städtische Kontext, der auf der ersten Bildebene ersichtlich wird, weist auf eine Rezeptionsbedingung hin. Auf dem Lande wäre eine solche Werbebotschaft deplatziert.
Bilder kommen immer in einem Kontext vor. Das mag ihre Deutung erleichtern. Nicht immer. Es ist anzunehmen, dass das Model lebt. Schon aus Pietätsgründen.