Bildverweis: Ikonographie, Ikonologie und Mediologie

Bilder kommen auch als Einzelbilde nicht alleine vor. Sie stehen immer in irgend einem (syntagmatischen) Zusammenhang mit andern, die mit ihnen sind oder vor ihnen waren. Manchmal weisen sie gar, wie dies die moderne Kunst behauptet - avantgardistisch voraus. Und sie können auch rekursiv sein, indem sie auf ihre Machart und Medialität verweisen. Wie hier das Graffitti, das einen sich selber sprayenden Albert Einstein zeigt. Der „wahre“ Sprayer“ gibt sich dennoch zu erkennen: Sein Kürzel ist MTO und etikettiert die Spraydose.
Die Ikonographie untersucht als Disziplin der Kunstgeschichte das Fortleben der Bildmotive und deren Wandel durch die Zeiten. Wer hat wann welches ChristusBILD geprägt? Und wer das von Einstein , der Monroe, Clooney, Merkel Obama oder vom Samichlaus? Die Ikonologie fragt nach den Motiven für die Bildmotive: Was steckt dahinter, dass Christus mal ohne und dann mit Bart abgebildet wurde? Der Kunsthistoriker und Begründer der Ikonologie, Aby Warburg, suchte und fand Pathosformeln: Bildmotivationen der Renaissance und ihr Wandel samt Wandlung durch die Geschichte, beispielsweise denjenigen der Nymphe. Die Mediologie von heute widmet sich den medialen Bilderscheinungen. Und versucht Motivisches im Chaos der Bildermeere zu fassen und zu beschreiben.
  • Kaemmerling, E. (1979) (Hrsg.) Ikonographie und Ikonologie. Köln: DuMont.
  • Galitz, R. & Reimers, B. (1995) (Hrsg.) Ekstatische Nymphe und trauernder Flussgott. Hamburg:Dölling und Galitz
  • Boehm, G. & Bredekamp, H. (2009) (Hrsg.) Ikonologie der Gegenwart. München:Fink.